Stefan Bröckling teilt in einer persönlichen Nachricht auf Facebook mit:

2020 war gefühlt das bisher am wenigsten produktive Jahr seit unserem Bestehen. Ich fiel insgesamt drei Mal wegen Verletzungen und wegen eines Krankenhausaufenthaltes mit anschließender Genesungsphase aus. Im August 2018 war ich kurz vorm Burnout und seither nehme ich mir eine regelmäßige Auszeit wenn ich merke, dass es einfach nicht mehr geht. So auch in diesem Sommer. Beim Tiernotruf gehen immer mehr Anfragen für „Spezialeinsätze“ ein, die oft sehr weit entfernt und/oder zeitlich und technisch sehr aufwendig sind. Auch das kratzt an der Gesamtzahl der geleisteten Einsätze. Trotzdem habe ich kein schlechtes Gewissen oder das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, denn ich weiß was wir beim Tiernotruf leisten und wie vielen Tieren wir auch in diesem Jahr schon erfolgreich helfen konnten. Einen Bruchteil der Einsätze konntet Ihr ja auch in unseren Videos auf Facebook und YouTube verfolgen.

In der Zeit vom 25.11.2020 bis ca. 10.12.2020 können wir leider erneut keine akuten Notfälle entgegennehmen. Das möchte ich kurz begründen:

1) Zum 1.12.2020 beziehen wir unser neues Lager. Im Lager befindet sich aber auch meine Werkstatt, so dass das Vorhaben nicht mal eben so an einem Nachmittag erfolgen kann. Insgesamt wird der Umzug mehrere Tage in Anspruch nehmen. Es haben sich übrigens schon genügend Helfer*innen gefunden, die mit anpacken.

2) In der ersten Dezemberwoche findet die Inneneinrichtung unseres neuen Einsatzfahrzeuges statt. Dafür wird das komplette Equipment benötigt, das im Wagen verstaut werden muss. Bisher war es ja eher so, dass die Gegenstände im Fahrzeug sich alle gegenseitig stabilisiert und gehalten haben. Also so eine Art Tetris im Laderaum. Das hat zwar eine zeitlang gut geklappt, ist aber mit den Jahren und der steigenden Anzahl an Gegenständen immer unpraktischer geworden. Aktuell muss ich für fast jedes Teil, dass ich aus dem Auto holen will, irgendwas an die Seite räumen oder rausnehmen. Das nervt kolossal, ist völlig uneffektiv und soll im neuen, größeren Einsatzfahrzeug natürlich nicht mehr praktiziert werden. Jedes Teil bekommt seinen festen Platz, dem entsprechend müssen die Gegenstände für diese Platzierung beim Innenaufbau zur Verfügung stehen. Da die ausführende Firma mehr als 100 km von Düsseldorf entfernt ist, befindet sich das Equipment für akute Notfälle in dieser Zeit nicht in erreichbarer Nähe.

3) Da wir aus oben genannten Gründen ohnehin kaum einsatzbereit sind, nutze ich die Zeit für diverse Bastelarbeiten (z.B. Fallenbau) und Projekte, die schon lange anstehen oder bereits begonnen und nicht abgeschlossen wurden. Außerdem stehen wichtige organisatorische Vereinsangelegen an, die ich ebenfalls schon lange aufschiebe und denen ich nun nachgehen kann und muss.

Bereits zugesagte Einsätze werden in dieser Zeit natürlich trotzdem absolviert, soweit dies ohne oder mit wenig Equipment möglich ist. Wenn in diesem Zeitraum Videos auf Facebook oder YouTube auftauchen, handelt es sich um Einsätze, die vorher stattgefunden haben. Da wir nur über ein einziges Fahrzeug verfügen und außer mir nur Coco eigenständig rausfährt (derzeit etwa einen Tag alle zwei Wochen), können wir das leider nicht anders handhaben. Ich hoffe, Ihr könnt das alles ein wenig nachvollziehen.

Alles Gute und bis bald
Stefan